CHRISTIANE
RIECHERS

Christiane Riechers - LEICHTE SPRACHE

Das ist Christiane Riechers.
Sie hat einen Groß-Vater.
Der ist Pastor.
Auch in der Anstalt.

Da passt er auf Heinrich Mund auf.
Das ist sein Neffe.
Er wird ermordet.
Das finden verschiedene Mitglieder der Familie raus.
Sie kommen aus ganz Deutschland.
Und aus Griechenland.
Aber sie wissen nichts voneinander.
Die Gedenkstätte bringt sie zusammen.

Die Familie trifft sich in der ehemaligen Tötungs-Anstalt.
Da lernen sie sich kennen.
Sie tauschen Erinnerungen aus.
Und Fotos.

Christiane Riechers braucht Hilfe.
Beim Verstehen eines Tage-Buches von ihrem Groß-Vater.
So erfährt sie auch von Heinrich Biester.
Und von dem Kranken-Mord.
Sie fragt sich:
Wie viel hat mein Groß-Vater als Pastor mitbekommen.

Frage 1: Wie viel MUT brauchte es, sich der Vergangenheit zu stellen?

Ich musste nicht mutig sein.
Ich musste mich nicht über-winden.

Frage 2: Wie hat das Wissen um die Geschichte Ihr Leben verändert?

Ich hatte das Thema National-Sozialismus in der Schule.
Ich habe gelernt Fragen zu stellen.
Ich verstehe heute wie die grausamen Verbrechen möglich sind.
Wie die Nazis Denken und Handeln.

Frage 3: Was erwarten Sie von Ihren Mitmenschen in Bezug auf den heutigen Umgang mit diesen NS-Verbrechen?

Ich wünsche mir:
Forschung und die Ergebnisse zeigen soll unterstützt werden.
Gedenkstätten sollen unterstützt werden.
Damit sie noch mehr aufklären.

Frage 4: Können Sie "vergeben" und "verzeihen"?

Diese Frage kann nicht beantwortet werden.
Dafür gibt es zu viele Tote in der Nazi-Zeit.
Und zu viel Leid.
Aber alle sollen sich verantwortlich fühlen.
Für das gute Leben des anderen.
Jeder einzelne.

  • "Zu würdigen sind all jene, die es sich zur Aufgabe machen, die an diesem Ort vollzogenen Verbrechen aufzudecken."

    Christiane Riechers

Heinrich Biester - LEICHTE SPRACHE

Heinrich Biester ist 1901 in Hannover geboren.
Er hat 5 Geschwister.
Er ist sehr gut in der Schule.
Nach der Schule geht er auf eine Hoch-Schule.
Dort studiert er Land-Wirtschaft.
Heinrich will den Bauern-Hof seiner Familie über-nehmen.

Nach ein paar Jahren will er das nicht mehr.
Er hat die Idee Musiker zu werden.
Und Sänger.
Das ist schon Teil seiner Erkrankung.

Er geht nach Wien in Öster-Reich.
Das ist ein Nachbar-Land von Deutsch-Land.
2 Jahre später ist er sehr krank.
Er braucht Hilfe.
Er zieht zurück zu seinen Eltern.
Aber er wird nicht gesund.

Darum wird er Patient in der Lüne-Burger Anstalt.
In Hannover gibt es auch eine Anstalt.
Aber die Eltern sagen:
Lüne-Burg ist besser.
Da ist sein Onkel.
Er ist Pastor.
Er ist Seel-Sorger in der Anstalt.
Er kann auf Heinrich auf-passen.

2 Tage nach seiner Auf-Nahme in Lüne-Burg stirbt seine Mutter.
Das macht Heinrich sehr traurig.
Er zieht sich komplett zurück.
Er will sich sogar das Leben nehmen.

Sein Onkel der Pastor hilft ihm.
Heinrich darf im Gottes-Dienst Geige spielen.
Und er darf Kirchen-Lieder singen.
Aber mehr hilft sein Onkel ihm nicht.

Im April 1941 wird Heinrich in eine andere Anstalt verlegt.
Es ist eine Tötungs-Anstalt.
Dort wird Heinrich mit Gas ermordet.
Er ist ein Opfer des Patienten-Mordes.

Sein Onkel hat ihn nicht gerettet.
Er dachte:
Heinrich ist jetzt erlöst.

Die Eltern waren sehr un-glücklich über den Tod von Heinrich.
Sie wussten:
Der Tod von Heinrich ist Mord.
Und es ist nicht richtig.

Im Jahr 2019 wird für Heinrich ein Stolper-Stein verlegt.
Er liegt vor dem besonderen Museum in Lüne-Burg.

Das ist ein Foto von Heinrich Biester.

Auf dem Foto ist er 25 Jahre alt.

Das Foto ist aus seinem Reise-Pass.

Auf dem Familie sieht man die Familie von Heinrich.

Seine Eltern und seine Geschwister.

Heinrich ist der dritte
von links.

Das ist ein Trost-Brief.

Diesen Brief hat die Familie von Heinrich bekommen.

Als er in der Anstalt gestorben ist.

Wir erinnern mutig