BARRIEREFREI.

Alle sollen verstehen können, worum es geht.
Deshalb gibt es hier alle Texte auch in Leichter Sprache
und zum Anhören als Audio.

LEICHTE SPRACHE

Der Zweite Weltkrieg endet im April 1945.
Das ist vor 80 Jahren.

Psychiatrien sind Orte mit Verbrechen im Nationalsozialismus.
Diese Orte werden 1945 nicht befreit.

In der Lüneburger Anstalt sterben Menschen gewaltsam.
Viele werden ermordet.
Das Sterben endet erst nach 1947.

Im Frühjahr 1945 weiß man oft:
Das ist ein Opfer.
Der andere ist ein Täter.
Beim Kranken-Mord in Anstalten ist das lange nicht klar.
Keiner weiß, wer ist Mörder.
Keiner weiß, wer ist Mord-Opfer.

Manche Familien ahnen den gewaltsamen Tod.
Sie denken: mein Angehöriger ist vielleicht ermordet.
Aber sie wissen es nicht sicher.
Viele Jahrzehnte ist das so.

Hinzu kommt:
Die Namen der Opfer werden nicht genannt.
In keinen Büchern.
In keinen Ausstellungen.
Nirgends.
Weil:
Ärztinnen und Ärzte müssen schweigen.
Auch die Familien haben Rechte.
Zum Beispiel: Niemand erfährt,
Du hast einen Erkrankten in der Familie.

Hinzu kommt:
Die Überlebenden werden nie gefragt:
Wie war das damals.
Auch die Familien werden nie gefragt.
Auch nicht bei Straf-Ermittlungen.
Die Polizei entscheidet:
Familien sind keine Zeugen.
Kranke sind keine Zeugen.
Menschen mit Behinderung sind keine Zeugen.

Das ändert sich im Jahr 2013.
Die Gedenkstätte sucht die Familien.
Sie macht die Namen bekannt.

Über 2.000 sind es bis heute bekannt.

Die Gedenkstätte nimmt die Familien ernst.
Die Angehörigen werden befragt.
Und die Familien erzählen ihre Geschichte.

Sie sind MUTIG.
Das MUTIGE ERINNERN der Familien ist wichtig.

Es haben auch über 45 Schüler mitgemacht.
Von 2 Pflege-Schulen in Lüneburg.

Carola Rudnick von der Gedenkstätte und der Fotograf Mathias Mensch
sagen für alles:

DANKE.

Wer mehr wissen will:

Kommt in die Gedenkstätte.
Da gibt es eine neue Ausstellung.
Sie heißt LEBENSWERT.

Carola Rudnick und Mathias Mensch