Das ist Uwe Marienberg.
In seiner Familie gibt es 4 Opfer der Nazis.
Sie werden alle gegen ihren Willen sterilisiert.
Das heiflt unfruchtbar gemacht.
In der Nazi-Zeit.
Sie können danach keine Kinder mehr bekommen.

Er weiß das seit vielen Jahren.
Der Grund ist:
Sein Groß-Vater ist Gegner der Nazis.
Er ist Kommunist.
Der Bruder von seinem Opa wird sogar erschossen.
Weil er Kommunist ist.
Die jüngeren werden zwangs-sterilisiert.
Das erzählt ihm die Geschichts-Werkstatt.
Das ist ein Verein in Lüneburg.

Über die Sterilisation entscheidet ein Gericht.
Das Gericht ist in Lüneburg.
Es heißt: Erb-Gesundheits-Gericht.
Es entscheidet: Du darfst Kinder bekommen und du nicht.

Nur gesunde Nazis sollen Kinder bekommen.
Und Menschen die viel leisten.

Das macht Uwe Marienberg wütend.

Frage 1: Wie viel MUT brauchte es, sich der Vergangenheit zu stellen?

Ich weiß viel über meine Familie.
Sie sind verfolgt.
Weil sie links sind.
Weil sie Gegner der Nazis sind.
Das mit der Zwangs-Unfruchtbarmachung war neu.
Das hat mich überrascht.
Die Nazis sollen sich schämen.
Es sind kleine Leute.
Aber sie sind ehrlich und gut.
Dafür werden sie bestraft.

Frage 2: Wie hat das Wissen um die Geschichte Ihr Leben verändert?

Ich bin froh heute zu leben.
Nicht in der Nazi-Zeit.
Das macht mich glücklich.
Das darf man nicht vergessen.

Frage 3: Was erwarten Sie von Ihren Mitmenschen in Bezug auf den heutigen Umgang mit diesen NS-Verbrechen?

Meine Familie hat viel geopfert.
Mein Onkel ist erschossen.
Mein Grofl-Vater war im Gefängnis.
Meine Tante durfte keine Kinder bekommen.
Zwei Onkel und eine Halb-Tante auch nicht.
Heute gibt es wieder Nazi-Denken.
Das ist falsch.
Ich wünsche mir:
Menschen die für Demokratie sind sollen Unterstützung bekommen.
Menschen die die Nazi-Verbrechen aufarbeiten sollen unterstützt werden.

Frage 4: Können Sie "vergeben" und "verzeihen"?

Die Nazi-Verbrechen werde ich nie verstehen.
Die Verbrechen sind nicht zu entschuldigen.
Die Verbrechen sind nicht zu verzeihen.
Aber wir müssen versuchen sie zu verstehen.

Ohne die Nazis wäre meine Familie viel größer.
Damit finde ich mich nicht ab.